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Aktuelles

Politischer Aschermittwoch in Hettstedt

Bürgermeister des Landkreises stellen Landesregierung Zeugnis aus: VERSETZUNGSGEFÄHRDET!

Das Bühnenbild - Eine Schulklasse, ein Lehrer, ein Hausmeister. Die Schüler der Klasse MSH-BGM 2019 kommen mit Ranzen und allerhand Fragen in die Unterrichtsstunde von Lehrer Andreas Sonntag. Das Stück spielt im großen Ratssaal des  Hettstedter Rathauses.

KlasseDie Schüler: Norbert Born (VG Mansfelder Grund-Helbra), Jürgen Ludwig (Seegebiet Mansfelder-Land), Andreas Koch (Mansfeld), Jutta Fischer (Lutherstadt Eisleben), Sven Strauß (Sangerhausen), Dirk Fuhlert (Hettstedt)  und Jürgen Richter (Allstedt) v.l.

Auch die dritte Auflage des Politischen Aschermittwochs hat, wie in den beiden Jahren zuvor in der Lutherstadt Eisleben und in der Berg- und Rosenstadt Sangerhausen, auf die Finanznot der Kommunen aufmerksam gemacht. In der Unterrichtsstunde ging es u. a. um  die sogenannte "Null-Schulden-Gleichung".

IMG 7920Schüler Strauß macht in der Mathestunde die Gleichung für den Landkreis 2020 auf! Da haben wir die Zuweisungen und andere Einnahmen mit 144,5 Millionen, dagegen stehen die Ausgaben mit 204,5 Millionen. Macht Summa Summarum ein dickes Minus von -60 Millionen. "Die Gleichung scheint nicht aufzugehen", so das Fazit von Schüler Fuhlert, der keineswegs das System in Frage stellen will, aber bemerkt, dass es in der Praxis nicht funktioniert.


Dann kommt der Hausmeister, alias Maik Knothe als Seiteneinsteiger  ins Spiel. Auf die Frage, was er hier macht antwortet er: " Marco Tullner, unser Kultusminister, hat zum Neujahrsempfang des Landkreises vor wenigen Wochen erklärt, dass die Landesregierung den Lehrermangel erkannt hat und nun – ich zitiere wörtlich die beiden Adjektive - „Hektisch“ und „Dynamisch“ am Problem arbeitet!" Und er hatte sogar eine ganz praktische Hilfe mitgebracht! In Deutschland, in Sachsen-Anhalt und natürlich auch im Landkreis Mansfeld-Südharz wird mit Hochdruck an der Digitalisierung gearbeitet - und da konnte der Hausmeister ganz hervorragend seine Fähig- und Fertigkeiten einsetzen! Aufgepasst:

IMG 7927Erst einmal wurde eine Verbindung geschafft - und siehe da, schon sind alle ONLINE! Auch diese Themen wurden in der Unterrichtsstunde behandelt: Breitbandausbau, Internet, Klimaschutz und Umweltschutz.

IMG 7934Am Ende gab es ein Zeugnis der Ober- bzw. Bürgermeister für die Landesregierung von Sachsen-Anhalt.

 


Mathematik: 6
Sozialkunde: 5
Gute Ratschläge erteilen: 1
Digitalisierung: 5
Fleiß: 3 und da es für Fleiß keine Note mehr gibt, hier die Bewertung von Bürgermeister Koch nach den gängigen Formulierungen: Die Landesregierung war im Rahmen ihrer Möglichkeiten stets bemüht, langfristige und praxisnahe Politik zu machen. Dabei zeigte sie sich besonders tüchtig und in der Lage, ihre Meinung zu vertreten. Bei auftretenden Probleme zeigte man eine erfrischende Art im Umgang mit diesen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Die
Landesregierung versteht es, viele Aufgaben erfolgreich zu delegieren. Für die Schwierigkeiten der Kommunen zeigte man Verständnis und Interesse. Für die Zukunft wünschen wir der Landesregierung alles Gute, besonders Erfolg! Das heißt unterm Strich VERSETZUNGSGEFÄHRDET!


Sicher, der Politische Aschermittwoch ist Hintergrund einer Posse, aber  durchaus mit einem ernsten Thema hinterlegt. Deshalb haben die Bürgermeister dass erteilte Zeugnis samt eines Briefes an die Landesregierung geschickt. Darin steht u.a.:
"Vor zwei Jahren sorgte die Aktion zum Politischen Aschermittwoch in der Lutherstadt Eisleben für Aufsehen und große Aufregung: Wie können Bürgermeister symbolisch einen Landkreis zu Grabe tragen? Damals sollte drastisch deutlich gemacht werden, wie schwierig die Situation für die Kommunen der Region und den Landkreis Mansfeld-Südharz ist. Uns ist natürlich bewusst, dass die Landesregierung vieles unternimmt, um die finanzielle Situation in Sachsen-Anhalt ausgeglichener zu gestalten. Doch wollen und müssen wir dazu mit diesem Zeugnis deutlich machen: Das reicht noch nicht! Wir wollen sogar noch einen Schritt weiter gehen und klar sagen: Es besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf! Wir Bürgermeister sehen uns nicht als Gegner der Landesregierung an, sondern als Partner. Wir wollen Sie mit den überspitzten, karnevalistischen Mitteln aber erneut auf die Probleme vor Ort hinweisen."

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