22. Februar 1945, also fast genau vor 75 Jahren, war der schwärzeste Tag in der Geschichte der Stadt Sangerhausen. In den Mittagsstunden dröhnten Motorengeräusche am Himmel, Bombenangriffe der US-amerikanischen Truppen warfen ihre tödliche Last erst auf Sangerhausen, anschließend auf Wallhausen ab. 48 Menschen im Alter von 5 bis 90 Jahre verloren dabei ihr Leben. Besonders betroffen die Gebiete um den Bahnhof, um das ehemalige Gaswerk und Wohnhäuser in der Thälmann-, Mogk- und Marienstraße, die binnen kurzer Zeit in Schutt und Asche lagen. Die 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen im Bahnhof einen kurzen Einblick in die Grausamkeiten dieses verhängnisvollen Tages.

Oberbürgermeister Sven Strauß (B.r.) mahnte in seiner Rede: " 75 Jahre Frieden in Deutschland, für uns und in Mitteleuropa fast schon Gewohnheit, wir halten das schon für selbstverständlich. Die letzten Monate haben uns aber gezeigt, dass die Welt so instabil ist, wie lange nicht mehr. Wir müssen uns daran erinnern, wie kostbar Frieden ist." Heinz Günter Weinreich, Geschichtsverein, verlas die Namen, der an diesem Tag umgekommenen Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser.

Ein Zeichen für den Frieden setzten die Teilnehmer an der Marienkirche. Fünf Rosen der Sorte "Peace", bekannter unter dem Namen "Gloria Dei " wurden von Hans-Jürgen Matern, Sangerhäuser Rosenfreunde, gepflanzt.