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Aktuelles

23. Goldene Rose für Bergmann ehrenhalber

"Herzlich willkommen zur Rosariumsbegegnung des Jahres 2022 hier in der Rosenarena. Ich freue mich, dass ich Sie gemeinsam mit der Rosenkönigin Angie I. (B.u.r.) und der Rosenprinzessin Julia II.  begrüßen darf", so Oberbürgermeister (OB) Sven Strauß (B.m.) zur Begrüßung seiner 260 Gäste am letzten Freitag.

Ein besonderes Willkommen galt u.a. allen anwesenden Landtagsabgeordneten, Andrè Schröder, Landrat des Landkreises Mansfeld Südharz, dem Stadtratsvorsitzenden Andreas Skrypek und Stadtratsmitgliedern, den beiden Oberbürgermeistern a.D. Fritz-Dieter Kupfernagel und Ralf Poschmann, den Amtskolleginnen und Amtskollegen und Herrn Marc Rath, Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung. Die am weitesten angereisten Gäste kamen aus unserer Partnerstadt Baunatal. Nach Sangerhausen gekommen sind: Stadtverordnetenvorsteher Reiner Heine nebst Gattin, der Erste Stadtrat Daniel Jung, Roger Lutzi, Fachbereichsleiter Lenkung allgemeine Verwaltung und Bürgerservice sowie Hartmut Wicke, Fachbereichsleiter Bau und Umwelt. Daniel Jung überbrachte in einem Grußwort beste Grüße von Bürgermeisterin Manuela Strube an die Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser.   

"Handwerk ist nicht nur eine Wirtschafts-, sondern auch eine Gesellschaftsgruppe. Es ist unverzichtbar in unserer Region, wenn vor Ort Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden, wenn vor Ort Kundenwünsche ganz individuell erfüllt werden, wenn sich der Handwerksbetrieb vor Ort auch um den Spiel- oder Sportplatz kümmert. Handwerksbetriebe sind oft über Generationen hinweg mit ihrem Ort verbunden. Handwerk: Das ist die Wirtschaftsmacht von nebenan - nicht anonym, nicht weit weg, sondern dort, wo der Kunde ist", mit diesen Worten begrüßte der OB die Vertreter aus der Handwerksbranche und natürlich auch die Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Handel. "Sie sind diejenigen, die den Laden – egal ob Aufschwung oder Krise - am Laufen halten, die es erst ermöglichen, unsere Aufgaben als Stadt zu erfüllen und diejenigen, welche als Arbeitgeber der Region nicht nur Lohn und Brot, sondern auch Identität, Orientierung und Charakter geben".

Wir wissen alle um die wichtigen Themen, die sich wie ein roter Faden in den letzten Jahren durch unsere Stadt gezogen haben. Themen wie der städtische Haushalt, wir sitzen übrigens zurzeit intensiv an der Planung für das Jahr 2023, Investitionsmaßnahmen, Sanierungsvorhaben, die Wirtschaftsförderung – man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass uns diese Problempalette auch in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Und auch wenn es für Sie im Moment völlig banal klingt, wir sollten trotzdem froh sein, nur diese Probleme zu haben und uns keine akuten Sorgen um unser Leben und unsere Freiheit machen müssen.  Angesichts der Zeitwende, die Putins Aggression bedeutet, kann das für uns nur heißen: Was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht wird, das wird getan. Viele Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser haben Möglichkeiten gefunden, die ukrainische Bevölkerung zu unterstützen. Solidarität ist wichtig. Wichtig ist auch, nicht zu vergessen. Vergessen wir nie, wie wertvoll ein friedliches Miteinander, wie wertvoll Frieden ist. Ohne Frieden gibt es keine Zukunft – nirgendwo. 

Die Herausforderungen der Gegenwart fordern unsere ganze Aufmerksamkeit. Viel geschieht derzeit in Sangerhausen und in der ganzen Region: Große Tatkraft und viele Ideen wirken an verschiedenen Projekten rund um die Gestaltung des Strukturwandels. Mit dem Landkreis, der Standortentwicklungsgesellschaft  (SEG) und vielen weiteren Akteuren arbeiten wir daran, die Weichen für ein stärker wachsendes Sangerhausen und ein noch lebenswerteres Mansfeld-Südharz zu stellen. Wir nutzen die Chancen des Strukturwandels zusammen mit anderen Förderangeboten, um Stadt und Region FIT zu machen für die Zukunft. Dabei sind die zahlreichen Projekte zwar eigenständig voneinander konzipiert und beantragt. Sie ordnen sich jedoch in einen übergeordneten strategischen Rahmen ein.  „FIT“ steht daher für die drei Säulen eines ganzheitlichen Ansatzes. Das sind: die Fachkräftesicherung, die Industrieflächenentwicklung und die dritte strategische Säule, die touristischen Angebote . 

Arbeitnehmer sollen Bedingungen vorfinden, um in Sangerhausen nicht nur gern zu arbeiten, sondern hier auch gut zu leben. Dazu trage die Stadt durch Investitionen in Schulen, Kitas und Sportstätten bei.  Der OB verwies z.B. an die anstehende  Sanierung des Stadtbads und den geplanten  Ausbau der Radwege, um Stadtteile und Ortschaften  besser anzubinden.  Er sprach außerdem die Ärzteversorgung an: „Wir  sind froh darüber, dass der Landkreis mit der  Errichtung eines regionalen Gesundheits- und Notfallzentrums Weichen für die Verbesserung der ärztlichen Versorgung  stellt. Er sicherte dem Landkreisreis Unterstützung zu.  Bei  der geplanten  neuen Industriegroßfläche ist Sangerhausen nach den gescheiterten Versuchen auf einem guten Weg. Hier profitieren wir von den  Mitteln des Strukturwandels und der Unterstützung  von Land und Kreis. Mitte bis Ende des Jahrzehnts werde es sichtbare Fortschritte geben, so Sven Strauß. Beim Tourismus setzt die Stadt auf den  Ausbau des Erlebniszentrums Bergbau Wettelrode, um neue Zielgruppen anzulocken. Gleichzeitig verwies Sven Strauß auf Pläne, das Angebot des Rosariums zu erweitern. Der geplante „Garten für Verliebte“ sei  nur ein  Beispiel dafür.

Der zweite Teil der Veranstaltung beinhaltete die Auszeichnung mit der 22. "Goldenen Rose der Stadt Sangerhausen".

Mit dem Szenario des Wassereinbruchs in den Röhrigschacht, begann Sven Strauß seine Laudation zu dem diesjährigen Preisträger. "Den 21. Februar 2022 wird man im Schaubergwerk in Wettelrode so schnell nicht vergessen. Der Schock saß tief, denn die Anlage entging an diesem Tag nur knapp einer Katastrophe. Wasser fließt von allen Seiten in die Strecke, knietief und stündlich ansteigend. Eine Situation, die so noch nie vorgekommen ist. Gemeinsam mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbaugesellschaft, kurz LMBV, und dem Schachtbau Nordhausen und dank der wahnsinnig aufopferungsvollen Unterstützung durch viele ehrenamtliche Einsatzkräfte über viele Tage und Wochen, konnte der Wassereinbruch vom Februar beherrscht werden. Mittlerweile liegen alle Genehmigungen seitens des Landesbergamtes zur Wiederaufnahme des Besucherbetriebes vor. Sämtliche Touren dürfen wieder durchgeführt werden. Seit dem 15. Mai, dem Internationalen Museumstag, konnten die ersten Besucher wieder eine achtstündige Expedition in die Elisabethschächter-Schlotte unternehmen. Nur eine Woche später kamen die neuen Kanus in der Tour Altbergbau Spezial zum Einsatz. Die Arbeiten im untertägigen Bereich des Bergbaumuseums gehen weiter voran. Unter anderem werden die Schwellen zum Betrieb der Grubenbahn vom Team des Röhrigschachtes instandgesetzt. Sobald die Schaubilder hergerichtet sind und die letzte, noch ausstehende Reparatur seitens der LMBV abgeschlossen ist, geht das ErlebnisZentrum in Wettelrode wieder in den regulären Betrieb und steht allen Besuchern offen.

Die Vergabe der "Goldenen Rose" ist an keinen festen Bereich gebunden, sondern kann in den Kategorien  Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Spezielle Förderung des Europa-Rosariums oder der Kultur einmal im Jahr vergeben werden. Mit der 22. Goldenen Rose der Stadt Sangerhausen wurde am Freitag ein ganz besonderer Mensch  geehrt. Thomas Wäsche, alias Bergrat Plümicke, erhielt die Auszeichnung stellvertretend für all diejenigen, die unermüdlich und bis an ihre Belastbarkeitsgrenze gegangen sind und für den Erhalt und den Wiederaufbau gekämpft haben. "Ich  möchte Ihnen, als Bergmann ehrenhalber und vor allen Dingen für Ihr ehrenamtliches Engagement, diese Auszeichnung überreichen. Viele Menschen halten Reden über die Wichtigkeit der bergmännischen Tradition, Sie leben diese Tradition und das nicht nur als Leiter des Erlebniszentrums, Sie widmen sich, auch unter normalen Bedingungen, fast ausschließlich auch im privaten Bereich dem Thema Bergbau. "Es gibt nur wenige Menschen mit so einem umfangreicheren Wissen über alle möglichen Facetten des Bergbaus in dieser Region". Der Februar 2022 war ein herber Rückschlag für den Röhrigschacht und für das Bergbaumuseum. Viele Beteiligte haben geholfen, den Schacht zu retten. "Ohne Sie wären vermutlich die Aktionen bei der Rettung mitunter nicht so optimal, zumindest nicht so schnell, verlaufen".

Eine Veranstaltung wie diese, lebt auch durch Unterstützung - Ein ganz großes Dankeschön an Steffi und Michael Fritze vom BMW- Autohaus Fritze, und an die Rosenstadt Sangerhausen GmbH für das Sponsoring. 

  

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Fabian Fromm aus Sondershausen sorgte in Bild             Daniel Jung aus Baunatal

und Ton für die musikalisch Begleitung des Abends

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Herzliche Glückwünsche an den Preisträger                     Im Gespräch: Landrat André Schröder (l.) mit dem OB 

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