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Aktuelles

18. Stolperstein für Frieda Löwe

Heute wurde der 18. Stolperstein für Frau Frieda Löwe als Betroffene von NS-Gewalt in der Göpenstraße 31 in Sangerhausen verlegt. 

Die Liste der Stolpersteine in Sangerhausen, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig verlegt wurden, ist mittlerweile lang. Mit den Stolpersteinverlegungen soll den Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Sangerhausen lebten und wirkten. Zwischen 2012 und 2015 wurden insgesamt 17 Steine an 12 Adressen verlegt. Die Verlegung des 18. Stolpersteins wurde vom Kreis- Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz e.V. geplant und umgesetzt.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", so zitiert Gunter Demnig den Talmud. Demnig ist der Künstler, der an die Opfer der NS-Zeit erinnert, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Gehsteig einlässt. Oberbürgermeister Sven Strauß in seiner Rede dazu: "Sangerhausen ist eine von 1265 Kommunen in 21 Ländern Europas in denen inzwischen Stolpersteine verlegt worden sind. Heute kommt ein weiterer für Frieda Löwe hinzu. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Aber auch, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Diese Erinnerungen sind eine Grundsäule unserer Demokratie. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten, zu Zahlen machen und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Wir kehren diesen Prozess um und holen die Namen zurück in unsere Städte – dahin, wo die Menschen einst ihren Lebensmittelpunkt hatten ".

"Mein Danke geht an den Kreis-Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz e. V. für die Initiative zur Verlegung dieses Steines, an die Schüler und Lehrer des Geschwister-Scholl-Gymnasium und der Heinrich-Heine-Schule für die Ausgestaltung dieser Veranstaltung, an den Stadtrat für den Beschluss zur Verlegung und an den Bauhof der Stadt für die Unterstützung". 

Aus dem  Leben von Frieda Löwe: Sie wurde am 04. Mai in Sangerhausen, als Tochter von Martha Richter und Paul Löwe, einem jüdischen Händler, geboren. In den Jahren 1926 und 1927 lebte sie in Wurzen. Frieda Löwe ließ sich als Buchhalterin und kaufmännische Angestellte ausbilden. Sie war Mitglied der KPD, der Kommunistischen Jugend und organisierte sich gewerkschaftlich im Zentralverband der Angestellten. Im Zuge der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 musst Friede Löwe, auf Grund der Zuschreibung als Halbjüdin, Repressionen ertragen. 1945 wurde sie verhaftet und am 1. Februar zu Zwangsarbeit im Privatbetrieb "Angelin Werk Leipzig N22" gezwungen. Nach dem Krieg wurde sie Neulehrerin und leitete die "Geschwister-Scholl-Oberschule". Bis 1963 blieb sie Direktorin der Scholl-Schule, unterrichtet Deutsch und implantierte klassische Bildung (Auszug Memorium Dr. Mareke Niemann/Sina Weise/Jürgen Frenzel). Frieda Löwe verstarb am 21. Oktober 1968 in Sangerhausen.

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OB Sven Strauß mit Dr. Mareke Niemann vom Kreis- Kinder- und Jugendring

Löwe3 Löwe2Schülerinnen und Schüler des Geschwister Scholl-Gymnasiums (Theatergruppe) stellen Szenen aus dem Leben von Frieda Löwe nach (B.u.).                              Leonie Bethge und Sina Weiße (B.o.l.), beide Schülerinnen des Gymnasiums, legen im Gedenken zwei weiße Rosen auf den Stolperstein. 

  

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