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Aktuelles

In Gedenken an die Opfer des Holocaust und Nationalsozialismus

Nie wieder ist jetzt!

Die Initiative Erinnern und Gedenken Sangerhausen hat am Samstag in Gedenken an die Opfer des Holocaust und des Nationalsozialismus an die Gedenktafel der jüdischen Opfer am Rathaus eingeladen. 

Siegbert Grießer, Initiative Erinnern und Gedenken, begrüßte die 140 Anwesenden: "Am 27. Januar trauern Menschen jährlich weltweit um die Opfer, welche in den Konzentrationslagern umgekommen sind. Im Focus dieses Gedenktages steht: Erinnerungen wach halten und die Vergangenheit niemals vergessen."
Roman Herzog, welcher von 1994 bis 1999 Bundespräsident war, führte im Jahre 1996 den bundesweiten Gedenktag ein.

Oberbürgermeister Sven Strauß (B.o.l.) dazu in seiner Rede: "Der 27. Januar wurde nicht ohne Grund gewählt - Im Jahre 1945 wurden die Schrecken, welche sich in den Konzentrationslagern abgespielt haben, endlich beendet. Auschwitz-Birkenau gehört heute zu den wohl bekanntesten KZs und war 1945 das größte der Nationalsozialisten. Hier wurden ungefähr eine Millionen Juden ermordet. Zudem wurden weitere 200.000 nicht-jüdische Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Erscheinungsform oder sexuellen Orientierung getötet. Die Bilder, welche nach der Befreiung vom Vernichtungslager gemacht wurden, gingen um die Welt. Aufgrund dessen lernte die Weltöffentlichkeit erstmals das Ausmaß der Nazi-Verbrechen kennen. Offiziell wird der Holocaust-Gedenktag auch als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus bezeichnet. Im Jahr 2023 wurde ebenfalls den queeren Menschen diese Stunde gewidmet, welche ebenso wie die Juden Opfer der Nationalsozialisten waren.

In Deutschland wird der Holocaust-Gedenktag jedes Jahr seit 1996 abgehalten. Im Jahr 2005 erklärten die Vereinten Nationen diesen Tag schließlich zu einem internationalen Gedenktag. 

Besonders die Gruppen, welche im Fokus der Nationalsozialisten standen, wird der heutige Tag gewidmet. Dazu gehören solche, die während dieser Zeit psychisch, wirtschaftlich und seelisch verletzt sowie schlussendlich getötet wurden. In diese Kategorien passen folgende Gruppen: Juden und Jüdinnen - insgesamt 6 Millionen ermordet, Sinti und Roma - insgesamt 500.000 ermordet, Homosexuelle und Queere - keine konkreten Opferzahlen, Mitglieder anderer religiöser Gruppen - rund 2000 ermordet, weit mehr wurden aber verfolgt und unterdrückt, Slawen bzw. Osteuropäer - insgesamt 3 Millionen ermordet, Kranke und Behinderte - Opferzahlen reichen zwischen 120.000 und 300.000 Menschen, die ermordet wurden. 

Die letzten Monate haben uns deutlich gezeigt, das, was bisher an Erinnerungsarbeit geleistet wurde, reicht nicht aus.
Es reicht nicht, in ritualisierten Gedenkreden hierzulande ein "Nie wieder" zu fordern. Die Floskel "In Deutschland hat Antisemitismus keinen Platz" zu strapazieren. Er ist da. Er hat längst Platz genommen. Man darf nicht müde werden. Werden Sie bitte nicht müde!"

Ein besonders bewegender Moment: Lara Werner (B.o.2.v.r.) und Maximilian Loth (1.v.r.) lasen im Anschluss die 26 Namen der in der Nazizeit ermordeten Sangerhäuser Juden vor. 

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